Wir hatten drei Wochen für Slowenien geplant. Die ersten Tage in der schönen Soča-Region waren toll, die vielgepriesenen Top-Spots Bohinj- und Bleder See fanden wir hingegen nicht besonders. Danach besuchten wir die Hauptstadt Ljubljana. Wir waren begeistert von dieser lebhaften Stadt. Aufgrund der sich anbahnenden Schlechtwetterphase änderten wir unsere Pläne und fuhren Richtung Meer. Der slowenische Abschnitt ist nur kurz. Piran ist wohl hübsch, aber insgesamt ist die Küste doch zu dicht besiedelt. Also besuchten wir Istrien und verbrachten sonnige und warme Tage am Meer, bevor wir wieder nach Slowenien zurückkehrten.
Das Land ähnelt in vieler Hinsicht der Schweiz: Es ist klein, oft bergig und hügelig, aber es gibt viel mehr Wald und weniger Abfall an den Straßenrändern. Die Campingplätze in Slowenien waren im Allgemeinen gut, aber teuer.
Nach gut neun Stunden erreichen wir den bekannten Winterskiort Kranjska Gora. Wir checken ein im Eco Camp, einem herzigen Camping im Wald, ohne Strom, einfach, und teuer, 50.- pro Nacht. Wir noch nicht im Ferienmodus. Morgen geht’s weiter.
Wir fahren am Samstag über den Vršič-Pass Richtung Soča-Tal und überholen auf der engen Passstrasse gefühlt tausende Velöler. Unterwegs besichtigen wir noch kurz die Russische Kapelle, erbaut im 1. Weltkrieg von Russischen Kriegsgefangenen.
33 km, 1900 hm, 9h15m. Lang, lang ist unsere Wanderung. Eigentlich wollten wir nur zum grössten Bergsee der Julischen Alpen, aber entschieden uns dann, noch den Krn anzuhängen. Die Gegend ist schön, doch der Gipfel liegt ständig in den Wolken. Und in der Gipfelregion bläst ein kräftiger Wind. Enttäuscht machen wir wenige Meter unterhalb vom Gipfel kehrt.
Nachdem es gestern den ganzen Tag mehr oder weniger geschüttet hat scheint heute wieder die Sonne. Wir biken zum bekannten Bohinj-See, aber der Wow-Effekt bleibt aus, sieht aus wie eine kleinere Version des Thunersee, aber weniger schön. Dazu kommen haufenweise Touristen. Auf der Rückfahrt bestaunen wir die vielen „Heuschober“, auf Stangen wurde hier das Heu aufgehängt. Und ein Bienenhaus mit unglaublicher Malerei sticht uns ins Auge.
Die Hauptstadt wirkt sehr lebendig, extrem viele junge Leute sind in den Fussgängerzonen der Altstadt unterwegs, Ljubljana ist Universitätsstadt. Und Beiz reit sich an Beiz, überall gut besucht. Wir lassen uns treiben, beobachten und geniessen das Leben.
Fotos
Wir steigen durch das vielleicht interessanteste Treppenhaus auf das älteste Hochhaus Ljubljanas, geplant 1933. Danach besuchen wir den Markt. Wie im Sommer an jeden schönen Freitag gibt es auch heute eine sehr gut besuchte Street-Food Meile, wir degustieren verschiedene Spezialitäten. Zur Entspannung gönnen wir uns anschliessend eine Bootsfahrt und lernen dabei einiges über diese Stadt.
Auf diese Hochebene mit den lustigen ovalen Holzhütten geht‘s bequem per Seilbahn. Nur schade, dass sie momentan nicht in Betrieb ist. So wandern wir halt hoch und haben etwas für unsere Gesundheit gemacht. Die Alp erinnert landschaftlich stark an den Jura, die Hütten machen das Ganze dann aber sehr speziell, die Mühe wars alleweil wert.
Wir schmeissen unseren ursprüngliche Plan über den Haufen, den Osten Sloweniens zu bereisen, und sind jetzt in Istrien. Statt Regen bevorzugen wir das angenehme Küstenklima.
Und der Camping kostet grad mal die Hälfte des letzten. Aber während in Slowenien die Plätze vielleicht kleiner sind, trifft man da auch Velofahrer mit Zelten und eher kleinere Fahrzeuge. Zumindest auf dem jetzigen Camping fühlt man sich wie in Deutschland oder Holland. Die Leute sind Dauergäste, kommen teilweise mehrmals jährlich, stehen seit Wochen hier, kennen sich und sind laut. Wir haben 2 Nächte gebucht, das reicht völlig.
Geplant haben wir am nächsten Tag eine Velotour nach Novograd, aber den ganzen Morgen regnets, teils in Strömen. Am späteren Nachmittags wirds sogar teilweise sonnig, aber die Lust auf Unternehmungen ist vergangen, Beine hochlagern kann auch schön sein. Am Abend gibts dann noch ein farbenfrohes Wolkenspiel.
Wir sind mit dem Velo eine gute Stunde nach Pula pedalt. Die Velorouten variieren zwischen sehr gut und miserabel, bei der Beschilderung gilt das gleiche, fahren auf den Strassen ist gefährlich, aber wir sind heil in Pula angekommen und auch wieder zurück. Dort ist das Amphitheater aus der Römerzeit sehr imposant und die Fahrt alleine schon Wert, der Fischteller auch sehr lecker, aber sonst eher enttäuschend.
Wir sind wieder unterwegs Richtung Slowenen. Da machen wir einen Zwischenstopp bei den Höhlen von Škocianse. An der Führung nehmen fast 100 Personen teil, aufgeteilt in 3 Gruppen. Der erste Teil führt durch schöne Stalaktiten und Stalagmiten. Danach folgt der Teil in dem der Fluss Reka durchfliesst. Fotografieren überall verboten. Ab Ende der Führung haben die Besucher 3 Möglichkeiten zurück: kurz, mittel oder lang. Wir wählen lang und sind fast die einzigen, lang ist übertrieben, sind nur 2.5 km. Das ist dann noch fast der schönste Teil des Ganzen, und ist fötele erlaubt, absolut empfehlenswert!
Wir übernachten dann auf einem Weingut, wir haben uns dazu ein feines Nachtessen mit guten Weinen vorgestellt. Nun, der Platz ist schön, die Weine köstlich, das z‘Nacht enttäuschend und der Service lausig. Morgen fahren wir weiter.
Die Weinkellerei Mulec verfügt auch über einen kleinen Campingplatz.
Offiziell ist heute leider kein Weinprobe, der Winzer bietet uns aber eine im privaten Rahmen. Die Weine sind sehr schön, der Winzer ein ganz toller Typ, natürlich decken wir ins mit Getränken ein. Hierher müssen wir mal wieder kommen.
Wir wechseln nach Österreich und befahren die Südsteirische Weinstrasse. Schade dass wir uns nicht mehr Zeit nehmen (können) für diese fantastische Weinstrasse. Der Rest bis Lienz ist dann weniger spannend.
In Lienz, der hübsche Osttirolischen Stadt übernachten wir, umringt von Bergen, im Süden die Lienzer Dolomiten. Die WC-Rollen auf den Toiletten dürften nicht so schnell ausgehen.
Fotos
Wir meiden vorerst weiter die Autobahnen und fahren durch die Dolomiten. Es zieht sich hin, die Berge sind aber fantastisch, die Reise lohnt sich. Durch's Vinschgau wird es mühsam, zum vielen Verkehr sorgen unzählige Traktoren für "Verkehrsberuhigung", die Apfelernte ist in vollem Gang.
In Sur En übernachten wir nochmals, auf dem sehr schönen Camping.