Wir fahren durchs Elsass heim und machen Stopp Riquewhir, dem wohl bekanntesten Weindorf der Gegend. Entsprechend viele Besucher quetschen sich durch die malerischen Gassen.
Bei Schengen erreichen wir Luxemburg und fahren der Mosel entlang nach Deutschland. Die Gegend ist schön, viel Weinbau. Und es hat sehr viele teils grosse Camping- und Stellplätze, aber noch extrem viel viel mehr WoMo's. Alles scheint voll, ich bin ein wenig frustriert. Nach ein paar erfolglosen Versuchen finden wir Platz auf dem Stellplatz in Enkirch. Wahnsinn was hier alles rumsteht, unser Camper gehört definitiv zur kleinsten und günstigsten Kategorie! Die meisten sind Senioren, wir sehen grosse Womo's mit Anhänger für Rolator und Elekrowägeli. Enkirch ist schön, aber sicher nicht der schönste Ort an der Mosel. Positiv fällt uns der Weinautomat auf, mit einem schönen Angebot und guter Erklärung. Selbstverständlich kommt der Wein gekühlt raus.
Wir planen die Rückreise Richtung Luxemburg - Elsass, nächstes Etappenziel Metz. Kilometer um Kilometer fahren wir durch schier endlose Agrarlandschaften, kaum je unterbrochen von Ortschaften. Gegen Verdun zu kommen dann einige Gedenkstätten und Soldatenfriedhöfe vom 1. Weltkrieg dazu, später dann noch vom Deutsch-Französischen Krieg 1870-1871.
In Metz landen wir auf dem Campingplatz an der Mosel, wenige Gehminuten vom Stadtzentrum entfernt. Aus einem der Häuser quillt starker, nach einiger Zeit schwarzer Rauch, die Feuerwehr ist unterwegs. In der Altstadt besuchen wir die gotische Kathedrale, die für ihre vielen Buntglasfenster bekannt ist. Danach haben wie einen Apéro verdient und geniessen draussen bei einer der unzähligen Beizen ein Glas Wein und die vielen flanierenden Leute. Erstaunlich, wie viel Betrieb hier herrscht, Metz scheint eine sehr lebendige Stadt zu sein. Später fällt uns dann eine grosse Polizeipräsenz auf, und vor einem Geschäft eine lange Schlange beim Anstehen. Nicolas Sarkozy, der ehemalige Französische Staatspräsident, gibt Autogramme und verkauft seine Biographie.
Geplant war eine kurze Strecke nach Giverny zu Ausstellung und Haus des Impressionisten Claude Monet. Leider ist Sonntag, und in Giverny ist eine riesengrosse Brocante. Die Ausstellung Monet ist geschlossen wegen einer Neuinstallation, vor Haus und Garten Monet wartet eine lange Schlange auf Einlass. Dann halt doch lieber die Brocante. Das für mich interessanteste ist der Stand wo eine hübsche junge Dame BH´s verkauft, sie selber jedoch keinen trägt. Leider hat der nächstgelegene Camping schon Winterruhe, das folgende Campingziel entspricht uns nicht. So beginnt eine zweistündige Irrfahrt, welche schlussendlich auf einem perfekten Camping an der Oise in Saint-Lieu-d´Esserent endet, ruhig, viel Platz, top Sanitäranlagen und wir sind fast die einzigen Gäste. Somit haben wir auch die Normandie hinter uns gelassen.
Am Montag besuchen wir das nahe gelegene Schloss Chantilly, fahren weiter nach Attichy auf eine wiederum schönen Camping.
Die Orte und Landschaften an der Alabasterküste sind schön, aber wiederholen sich. Wir entschliessen uns, entlang der Seine ins Landesinnere zu Fahren. Schöne Landschaften und Dörfer mit interessanten Rieghäusern ziehen vorbei. In Pont de l'Arche finden wir an der Seine einen toll gelegenen Campingplatz, leider können die Sanitäranlagen bei wetem nicht mithalten.
Am Samstag besuchen wir per Bike das Schloss Baillard, vor hunderten von Jahren erbaut von Richard von Löwenherz. Wir sind das Velofahren nicht mehr gewohnt, nach fast 80 km schmerzen die Hintern und die Schläuche sind leer.