Zu Hause sind Temperature bis 15°C prognostiziert, die Motivation für eine Skitour ist mässig, der Garten gluschtet halt auch. Und jetzt frieren wir uns auf dem etwas windigen Gipfel einen ab, dazu habe ich die Sandwiches zu Hause liegen gelassen. So machen wir uns bald auf die Abfahrt, Schnee hat's übrigens noch, wenn auch nicht allzu viel. Statt Sandwich gönnen wir uns halt auf der Engstligenalp ein feines Plättli.
Tschierv (1'660m), Basislager
Insgesamt 22 Skitüreler und Schneeschüeler trafen sich im malerischen Tschierv im Val Müstair. Wir wohnten in der Chasa Ramoschin, ca. 10 Gehminuten von der Poschihaltestelle entfernt, so dass wir täglich in den Genuss eines "Auslaufen" kamen. Am Abreisetag kamen wir dann noch in den Genuss des Chalandamarz. Diese Woche mit schönen Touren und einer tollen Gruppe hat Spass gemacht.
Piz Muntet (2'762m), Frühlingstour
Bei frühlingshaften Bedingungen steigen wir am Montag hoch auf diesen Gipfel oberhalb von Lü. Die Sonnenhänge sind teilweise arg ausgeapert. Auf der Abfahrt zur Alp Champatsch finden wir aber doch noch einigen Pulver, nur das letzte Stück führt über tückischen Bruchharsch.
Munt Buffalora (2'630m), Skispitze im Nationalpark
Nach den rund 1200 Höhenmetern von gestern und den Wetterbedingungen steht heute eine kürzere Tour mit Start und Ziel auf der Buffalora auf dem Programm. Elvira's LVS hat sich dummerweise unter mehreren Kleiderschichten sehr gut versteckt. Nach einer Odyssee und dem Anschluss an die Schneeschuhgruppe taucht das Gerät nach erreichen einer höheren Körpertemperatur und geöffneten Reissverschlüssen wieder zu auf.
Die Abfahrt durch zerfahrenen und harten Schnee ist teils etwas mühsam. Unser Timing stimmt leider nicht ganz. Zu langsam für das eine Poschi, zu schnell für das Nächste harren wir fast eine Stunde vor der geschlossenen Buffalora-Beiz in der Kälte aus. Bei der Haltestelle Minschuns steigen wir wieder aus und fahren die Skipiste runter nach Tschierv, für ein Bier im Al Rom reichts dennoch.
Piz Chazforà (2'784m), Plan A
Plan B wäre das Schlechtwetterprogramm gewesen, nach Minschuns hoch. Die Wolkendecke liegt glücklicherweise höher, der Gipfel ist nebelfrei, und so treffen wir die weise Entscheidung für den Chazforà und kommen in den Genuss einer schönen Abfahrt. Im Gegensatz zu den beiden letzten Gipfeln stehe ich hier oben zum erstem Mal.
Piz Daint (2'968m), der Höchste
Bestes Tourenwetter, wir starten wieder bei der Buffalora, Schon öfters habe ich mit dem Daint geliebäugelt, es aber noch nie in Angriff genommen, umso schöner bei diesem Wetter oben zu stehen. Die steile Abfahrt führt uns direkt nach Tschierv.
Piz Chalderas (2'794m), Königstour
In Sta. Maria beginnen unsere 1400 Höhenmeter, Anfangs knorzen wir uns steil den Wald hoch, dann tragen wir die Skis auf der aperen Passstrasse hoch bis Plattatschas. Von da weg geniesse ich einen schönen Aufstieg mit herrlicher Aussicht. Auf dem Gipfel verweilen wir wegen dem kalten Wind nur kurz. Die Abfahrt beginnt mit schönem Pulver, wechselt irgendwann auf eine Alpstrasse bevor wir noch einige Meter mit den Skiern auf dem Buckel zurücklegen müssen. Diesmal stimmt das Timing, nur10 Minuten warten wir aufs Poschi.
Gestern war mein letzter Arbeitstag, ich habe mein Pult geräumt, nach gut 37 Jahren bei Helbling Technik. Ich habe dort am 1.6.1987 meine zweite Stelle als junger Ingenieur angetreten. Beim tollen Abschiedsapéro konnte ich mich verabschieden, vielen Dank!!
Der Abschied schmerzt immer, auch wenn man sich schon lange auf ihn freut.
Jetzt geniesse ich nächste Woche noch meine letzten offiziellen Ferien, eine Skitourenwoche mit dem SAC im Val Müstair.
Im Buch "Aare Höger" beschreibt Daniel Anker 70 mehr oder minger hohe Höger entlang der Aare, unter anderem am Wohlensee. Der erste ist die Burgstelle "Alt Bubenberg", hier soll ums Jahr 1200
eine Erdburg gestanden haben. Wanderweg führt keiner hierher, umso mehr Spielraum ist für die Fantasie frei gelassen. Die Vorstellung einer Burg erhält zusätzlich Nahrung durch einen Sodbrunnen
gleich daneben.
Auch zum zweiten Höger Eiau führt kein Wanderweg, über einige Zäune hinweg geht's da hinauf. Oben hat man im Gegensatz zur Burg auch Sicht auf den See. Dieser entstand übrigens 1920, 20
Bauernhöfe wurden dabei geflutet.