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Tourenleiterausbildung Bergell

Rückblick auf eine intensive Woche:

Samstag:

ÖV-Anreise zum Treffpunkt Pranzaira, natürlich hat der Zug in Zürich 20 Minuten Verspätung und fährt nur noch bis Landquart. Statt über Chur den nächsten Zug abzuwarten wähle ich die Alternativroute über Klosters. In St. Moritz verpasse ich das Poschi um 5 Minuten, nehme ein Taxi und hole dieses in Sils Maria ein. So treffe ich dann doch pünktlich ein. Wir werden in Klassen eingeteilt und dürfen auswählen wer uns unterrichten wird. Wir sind 6 Männer und wählen natürlich die Bergführerin Sonja. Diese gibt uns dann sehr schnell den Tarif bekannt, was wir alles zu erfüllen haben und prüft bald unsere Knotentechnik. Zudem erhält jeder 2 Themen zum Vorbereiten nach dem Nachtessen, meine sind Warm- Kaltfront und Abseilen über Knoten. Für die nächsten Tage ist die Capanna Albigna unsere Basis.

Sonntag:
Ausbildungstag auf dem Gletscher (Vadrec dal Cantun) und im Fels (Piz dal Päl). Zudem präsentiere ich das Fronten-Thema. Aaron hat die Sohle eines Schuhs verloren, findet sie wieder und versucht am Abend mit Cementit zu Retten und ist überzeugt, damit über die Runden zu kommen. Sonja sieht das anders, Aaron erhält den nächsten Tag frei um neue Schuhe zu kaufen. Nach dem Nachtessen haben wir die Tour für den nächsten Tag vorzubereiten. Moritz teilt uns mit, dass er morgen abreisen wird, so sind wir nur noch zu fünft.

Montag:

Wir überschreiten den Piz Casnil, die Kletterei ist nicht allzu schwer. Abwechselnd hat der eine oder andere die Rolle des Tourenleiters zu übernehmen und die Gruppe zu führen. Auf dem Rückweg pausieren wir kurz bei einem Bergsee, können der Versuchung nicht widerstehen und nehmen füdliblutt ein Bad, Sonja zieht mit! Danach gehts mit praktischen Übungen zu Seilhandhabung und Knotentechnik weiter und nach dem Nachtessen mit Tourenplanung für den nächsten Tag.

Dienstag:

Hochtour auf den Cima dal Cantun. Ich erhalte gleich am Morgen die Gruppenführung, und natürlich starte ich zu schnell. Der Gletscher ist noch grösstenteils eingeschneit, allerdings viel zu weich. Ich mache mich mit Spuren fast kaputt und darf die Führung abgeben. Auf den Gipfel dann mit schöner Kletterei.

Mittwoch:

Geplant war eine Mehrseillängenkletterei mit einer Seillänge im 5 Grad. Der Fels ist jedoch noch nass nach dem nächtlichen Gewitter. So erhalte ich die Gelegenheit, den Kollegen das Abseilen über Knoten beizubringen. Danach wandern wir zur Capanna del Forno und machen unterwegs ein paar Übungen. Am Abend dann die obligate Tourenplanung für den nächsten Tag. Da ich im Fels noch nie die Führung hatte ist mir klar, dass ich morgen drankomme.

Donnerstag:

Überschreitung Monte Rosso, die bisher anspruchsvollste Klettertour. Ich bin gefordert, aber nicht überfordert, und nach ca. 2.5 Stunden schöner Kletterei darf ich die Führung abgeben. Wir sind 1 Stunde früher als geplant in der Hütte zurück, zum Glück, ein Gewitter zieht kurz danach auf. Wir haben alle die Ausbildung bestanden und lassen es am Abend entsprechend krachen.

Freitag:

Abschluss des Kurses mit Einzelbesprechung, alles palletti. Nun folgt noch der Abstieg nach Maloja, vorbei am Lägh da Cavloc,. Sonja, die uns mit den anderen Bergführern überholt hat, wartet hier auf uns zum gemeinsamen Abschlussbad. Ich war übrigens der Älteste Teilnehmer, wenig überraschend, habe aber ganz ordentlich mitgehalten.

Fotos